WERMUT ZWEIGELT, NATUR070

Wermut

Wermut wird hier nicht als traditionelles Apothekergetränk oder Barspirituose interpretiert, sondern im historischen Kontext von aromatisierten Naturweinen. Der ideale Partner für dieses Konzept ist Michael Andert, ein Pionier des biodynamischen Weinbaus in Österreich. Für WERMUT ZWEIGELT, NATUR 070 verwendet der Naturwinzer und Kräuterpädagoge nur Kräuter aus eigenem Anbau und Wildsammlung. Die Extraktion erfolgt in Wein oder in einem Brand aus Trester und Weinhefe. Gesüßt wird das Getränk mit selbst angebautem Stevia und Demeter-Honig. WERMUT ZWEIGELT, NATUR 070 ist nicht nur ein radikales Projekt, sondern auch eine komplexe Genusserfahrung.

Geruch

Rose | Salbei | Honig | Rosmarin

Geschmack

Himbeere | Rosmarin | Sauerkirsche

Abgang

Zitrus | rote Johannisbeere | Umami

  • Vegan
  • Mazeration
  • Gärungsführung durch Freimeister*in
  • Brennblase
  • Kolonne
  • Fasslagerung

Classy

Funky

Freaky

Zutaten

Rotwein Zweigelt | Weinhefe-Tresterbrand | Wermutkraut | Muskatellersalbei | Thymian | Rose | Fenchel | Rosmarin | Stevia | Zitronenverbene |Steinklee | Honig

Herstellung Michael Andert beschäftigt sich seit 2015 in seinem biodynamischen Weingut in Pamhagen mit der Herstellung von Wermut. Inspiriert wurde er durch die historische Verwendung von Kräutern im Wein, wie sie schon die Römer einsetzten und wie sie in alten Büchern beschrieben sind. Mit seiner Ausbildung zum Kräuterpädagogen entwickelte er diese Idee weiter und setzte sie in die Praxis um. Für den Wermut, den Michael für das Freimeisterkollektiv herstellt, verwendet er einen ungeschwefelten Naturwein, den er aus Zweigelt keltert. Die Kräuter für den Wermut stammen aus dem eigenen Garten, wachsen zwischen den Rebstöcken oder werden wild gesammelt. Einige Pflanzen werden speziell gezüchtet, um die Qualität und Reinheit der Kräuter zu gewährleisten. Die Auswahl der Kräuter ist vielfältig. Zu den Zutaten gehören Fenchel, Salbei, Wermut, Weinraute, Rosmarin, Bergbohnenkraut, Minze und andere. Michael erklärt: "Wir säen oder pflanzen zum Beispiel auch Fenchel, weil wir ihn auch als Schädlingsbekämpfungsmittel, als Teedroge brauchen. Aber das meiste wächst als mehrjähriges Kraut. Anstelle von Pfeffer, der hier nicht wächst, verwenden wir Bergbohnenkraut, das so schön pfeffrig schmeckt und dem Getränk den richtigen aromatischen Impuls gibt. Ich mag Zitronenverbene, weil sie etwas Minziges hinzufügt, und Thymian gibt dem Ganzen etwas Strengeres. Ich versuche, das richtige Gleichgewicht zu finden. Und Muskatellersalbei ist für mich ein sehr wichtiges Kraut. Er ist so intensiv, komplex und anspruchsvoll. Es ist wie Umami im Wein. Ich bin darauf gestoßen, weil die Römer Muskatellersalbei zur Stabilisierung des Weins verwendeten." Im Gegensatz zu vielen modernen Methoden, bei denen die Mazeration in hochprozentigem Alkohol durchgeführt wird, bevor der Wein hinzugefügt wird, extrahiert Michael die Kräuter in Wein und fügt dann nach und nach Destillat hinzu. Er extrahiert nur Kräuter mit einem hohen Bitterstoffgehalt in hochprozentigem Alkohol und mischt dieses Mazerat dann vorsichtig unter. Die Basis für die hochprozentigen Auszüge ist ein Brand, den Michael "Traubenhefetrester" nennt, denn dieser wird aus vergorenen, nur leicht gepressten Trauben und Weinhefe destilliert. Gebrannt wird er von seinem Freund und erfahrenen Brenner Hermann Nyikos, der ebenfalls in Pamhagen zu Hause ist. Zum Süßen fügt Michael Honig und Stevia-Extrakt hinzu. Der Honig stammt von einem nahe gelegenen Demeter-Imker. Durch die Verwendung von selbst angebautem Stevia verwendet er ausschließlich natürliche Süßungsmittel aus der Region. Michael betont: "Ich gebe Honig und Steviaextrakt dazu. Stevia wächst bei mir im Garten. Man kann es vier oder fünf Mal im Jahr ernten. Kurz bevor es blüht." WERMUT ZWEIGELT, NATUR 070 wird konsequent aus Zutaten aus der pannonischen Region Seewinkel hergestellt, wobei fast alle Zutaten direkt aus Michaels (Wein-)Garten stammen.
Pamhagen | Seewinkel Burgenland | AT
  • Michael Andert

    Winzer, Kräuterpädagoge | Pamhagen, AT

    Michael Andert ist ein Naturwinzer und Kräuterpädagoge, dessen familiäre Wurzeln tief in der pannonischen Region Seewinkel verankert sind. Diese burgenländische Region liegt östlich des Neusiedler Sees und zeichnet sich durch ein einzigartiges Klima und eine besondere Topographie aus. Die Nähe zum See sorgt für milde Temperaturen. Die Landschaft ist geprägt von Weingärten und den charakteristischen Steppen des Seewinkels.

    Michael wuchs auf einem kleinen Bauernhof als zweitältester von acht Geschwistern und als ältester Sohn auf. Der Beruf des Landwirts war ihm vorbestimmt und zugleich sein Wunsch, wie er betont. Nach seiner Ausbildung zum Weinbau- und Kellermeister, die er mit der Winzermeisterprüfung abschloss, arbeitete er in einem Weingut, das er auf Biodynamie umstellte. Seine ersten Erfahrungen mit der biologisch-dynamischen Landwirtschaft und Demeter sammelte Michael 1999. Diese Erfahrung hat seine Sicht auf den Weinbau nachhaltig geprägt. Im Jahr 2003 stellte er auch sein eigenes Weingut auf biodynamische Methoden um.

    Anderts Weinphilosophie spiegelt nicht nur seine Verbundenheit mit der Natur, sondern auch die Einflüsse des einzigartigen Seewinkeler Terroirs wider. Er ist überzeugt, dass die Kombination von Wein und Kräutern auch ökologisch nachhaltig ist. Michael sagt: “Ich war überrascht, welche Vielfalt an Kräutern im Wein wirklich Sinn macht. Dieses Thema wird mich nicht mehr loslassen. Es passt zu unserem Hof, denn es gibt Wein, Gemüse, Kräuter, man kann die Reihenfolge jetzt mischen. Es ist eine sinnvolle bäuerliche Art, Produkte aus verschiedenen Gärten zu kombinieren.”

    Für ihn ist der biodynamische Weinbau die einzige Möglichkeit, den Boden zu schonen, weil diese Variante keine zusätzlichen Nährstoffe für den Boden benötigt. Er weist aber auch darauf hin, dass die Verbraucher heute auch fragen, was sie essen und trinken. “Wenn ich darüber nachdenke, muss ich mich fragen, was passiert, bevor etwas in meinem Glas oder auf meinem Teller landet. Und das große Thema ist logischerweise der Klimawandel. Mit diesem Konzept, dieser Art der Landwirtschaft, kann man dem entgegenwirken.”